9. Tag - We are so awesome

   

Sonntag, 26. Januar 2003
Letzte Änderung: 26. Januar 2003

Am heutigen Tag standen gleich 2 Konzerte auf dem Programm, eins um 11.30 Uhr am Bartlett Square in Downtown Tulsa, das andere bei der McKinley Elementary School um 14.00 Uhr, daher war ein gutes Frühstück Pflicht. Als wir am Bartlett Square ankamen hatten wir das erste organisatorische Problem dieser Tour, das Schlagzeug hat nicht den Weg in die Innenstadt gefunden sondern lag noch seelenruhig im Keller des GAST-Centers verborgen. Arnold fuhr sofort los um das Schlagzeug zu holen und fragte ob wir auch ohne Schlagzeug anfangen könnten. Ich grübelte die ganze Zeit welches Lied sich ohne Schlagzeug präsentieren liesse und kam zu dem Entschluß das es das beste wäre, die Zeit soweit wie möglich hinaus zu zögern. Glücklicherweise kam dann auch noch ein Landsmann vorbei der uns ein paar Minuten ablenkte, indem er uns erzählte das er Deutschland sehr vermisst und aus Süddeutschland stammt, ch habe nicht so genau zugehört, da ich noch damit beschäftigt war irgendetwas als Schlagzeugersatz zu finden. Da mir das nicht gelang wurde kurzerhand noch ein Gruppenfoto organisiert, daß sich später als eines der besseren Salinia-Gruppen-Fotos herausstellen sollte, wenn der liebe Christian sich nicht so versteckt hätte. Man kann halt nicht alles haben. Langsam wurden sowohl die Musiker als auch das Publikum etwas ungeduldig, und so mussten wir uns dann wohl oder übel schon mal aufstellen. Nach der üblichen Stimm-Orgie, kam dann endlich der erlösende Moment. Arnold war mit dem Schlagzeug angekommen und Christian baute eifrig seine Hardware auf. Wir organisierten noch flux einen Hocker und legten los mit 'Musik ist Trumpf'. Das Konzert an sich ging gut über die Bühne, wobei aber ein paar mehr Zuschauer nicht schlecht gewesen wären. Arnold erklärte mir noch das in der Stadt zu dieser Jahreszeit nie viel los ist, und die wenigen Leute die da sind arbeiten meist irgendwo in Downtown und könnten nur solange sie Mittagspause haben, jetzt wo er's gesagt hat fiel mir auch auf das der Brunnen leer war, was wohl auch daran liegen mochte das zur der Zeit wohl nicht die Touri-Hochsaison war.

Gezeichnet von der Tatsache dass wir nicht in der Lage sind ein paar Amerikaner hinterm Schreibtisch vorzulocken, verstauten wir das Schlagzeug im Wagen von Don, der das ganze Gerödel zur McKinley Elementary School bringen sollte. Danach machten wir einen kurzen Abstecher in einem Burger-Laden direkt am Brunnen um dem amerikanischen Abwassersystem einige unserer Körperflüssigkeiten zu zuführen. Arnold brauchte noch eine Weile um das Auto zu holen, so daß wir ein wenig Zeit uns in der City ein wenig umzusehen. Man kommt sich ziemlich klein vor wenn um einen rum nur Häuser stehen die mindesten 20 - 30x höher sind als man selbst. In der Nähe fand Kai auch einen sehr guten Indianer-Store in dem er dann ca. 1.000 Dollar für Geschenke ausgegeben hat. Arnold und Gwen luden uns zu einem Essen bei Wendy's ein. Das ist ähnlich wie McDonalds nur eckig, lacht nicht, ist so. Die Frikadellen sind nicht rund sondern eckig was natürlich wesentlich besser schmeckt, weil so ein Burger durch die überstehenden Ecken mehr Fleischanteil besitzt. Aber mal im Ernst, es schmeckt schon ziemlich lecker. Irgendwann fuhren wir über die 11th Street die früher Teil der Route 66 war, es ist schon sonderbar was für eine Faszination von dieser Strasse ausgeht, die ja immerhin die Mutter aller Strassen ist. Get your kicks on Route 66. Um kurz vor Zwei kamen wir an der McKinley School an und wurden gleich von Vize darauf hingewiesen daß er noch nichts gegessen hatte. Durch ein dummes Missverständnis dachte er nämlich wir müssten um 13.30 Uhr und nicht um 14 Uhr dort sein. Somit sind er und Don vom Bartlett Square im Eiltempo zur Schule gerast weil das Schlagzeug ja auch rechtzeitig dort sein musste. Auch der liebevoll gestaltete Willkommensgruß auf der Anzeigetafel 'Wellkommen Blasorchester Salinia' konnte ihn nicht wirklich milde stimmen.

Wir sollten in der Turnhalle spielen und sie war genauso wie die amerikanischen Turnhalle die man immer im Fernsehen sieht, oder wie Kromo sagen würde 'So habe ich mir eine amerikanische Turnhalle immer vorgestellt'. Allerdings fehlten die Tribünen, aber in der Grundschule sind Zuschauertribünen sicher nicht von so elementarer Bedeutung. Die Musiker vertrieben sich die Zeit schon mal mit sportlicher Ertüchtigung in dem sie Bälle in einen Korb warfen der in ca. 3,05m Höhe angebracht war. Arnold und Mr. Greiner wiesen mich noch darauf hin das wir uns doch was einfallen lassen müssten um die Kids bei Laune zu halten, aber das kannten wir ja schon. Wir werden schließlich gerne ins kalte Wasser geworfen. Eigentlich dachte ich wir spielen ein paar Stücke, erzählen kurz was über uns und unser Land und stiefeln dann wieder von dannen. Da es aber schon kurz vor Schulschluß war musste man davon ausgehen das die Konzentrationsfähigkeit der Kids auf ein ziemlich niedriges Niveau gesunken ist. Das leuchtete mir ein und ich entwickelte einen Notfallplan, und soll ich euch was sagen? Der Plan ging auf, und das zu 100%. Wir erklärten die Instrumente, liessen einige Kinder nach vorne kommen um den Instrumenten erste Töne zu entlocken, was bei der Tuba besonders lustig war, da der Junge nicht mal über die Tuba gucken konnte. Isabell stellte ihre Fähigkeiten als Klarinettenlehrerin unter Beweis, indem sie einer sehr jungen Dame in wenigen Sekunden erklärte wie man einen Ton aus der Schwarzwurzel heraus bekommt. Zu jedem Instrument spielten wir auch ein Stück bei dem es besonders hervor gehoben wurde, und das Ende vom Lied war das eine 9jährige auf dem Schulflur zu uns sagte: 'You guys you're so awesome'. Das war ziemlich cool. überhaupt war ich sehr angetan von der Begeisterungfähigkeit der Schüler, es war ein unglaubliches Erlebniss das ich in meinem Leben nicht missen möchte. Zu Weihnachten bekamen wir von Arnold einen großen Umschlag mit Fanpost aus der 1. und 2. Klasse der McKinley School. Die Kids hatten kleine Bildchen gemalt und einige Sätze dazu geschrieben, unglaublich. Das hat uns echt umgehauen, auch die Lehrer haben nochmal ihren besonderen Dank zum Ausdruck gebracht, und das obwohl sie uns schon vor Ort eine Oklahoma Flagge überreicht haben, die heute unseren übungsraum ziert. Ich möchte an dieser Stelle dazu nur sagen, daß dieses Konzert wohl zu den Highlights in der Salinia Geschichte gehört. Es beweist auch wieder mal das spontane Aktionen immer am meisten Erfolg haben.

Am Abend war ein großes Abendessen mit allen Gastfamilien und allen Orchestermitgliedern geplant. Wir trafen uns alle in der Amish Kitchen der Oklahoma State University, deren medizinischer Teil in Tulsa angesiedelt ist. Wir waren unerwarteter Weise etwas früh und hatten Zeit uns ein wenig in dem angegliederten Store umzusehen, in dem es allerhand Döneken zu kaufen gab. Nach einer Zeit waren wir dann alle vollständig nur Christian fehlte, der hatte noch schwer mit den Folgen eines übermässig schweren Sonnenbrands zu kämpfen und ist lieber zu Hause geblieben, was sicherlich auch der Grund dafür ist das er sich auf dem Foto etwas versteckt hat. Die Feuerwehrleute hatten am frühen Abend die einmalige Gelegenheit einen echten Einsatz des Fire Departments mit zu erleben, Debbie war davon natürlich nicht so erbaut und meinte man könne sie keine 5 min. alleine lassen. Man muss noch dazu sagen das sowas normalerweise nicht erlaubt ist, die müssen echt Eindruck auf die Firewalker gemacht haben. Endlich wurde dann auch zu Tisch gebeten d.h. zum Buffet, und es war wie erwartet absolut grandios. Zwar habe ich immer noch nicht die Vorzüge der Barbeque Soße entdeckt, die wird mir aber wahrscheinlich auch für immer verborgen bleiben. Arnold gab noch ein paar nette Worte zum besten und auch Siggi ließ es sich nicht nehmen sich für die sagenhafte Gastfreundschaft zu bedanken. Der Abend war auch wunderbar dazu geeignet die Gastgeber mit ihren Gästen zu fotografieren. Wiedermal viel zu schnell schritt die Zeit voran und wir liessen den Abend ausklingen. Wir schauten uns dann noch die Nachrichten an um zu sehen ob unsere Feuerwehrmänner erwähnt werden, aber die wurden leider nicht gezeigt. Bei dem Einsatz handelte es sich um eine Explosion in einem illegalen Drogenlabor bei dem das Kind der Drogenzüchter schwer verletzt wurde, das war keine wirklich gute Nachtgeschichte. Der nächste Tag war zur freien Verfügung. Thomas, Vize und ich hatten am nächsten Nachmittag noch einen Termin in der Schule von Mrs. Willis und ein Besuch beim Bürgermeister der Stadt Tulsa stand auch noch an, aber davon sowie von unserem Erlebnissen auf dem Rückflug erzähl ich euch beim nächsten mal.

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