Mittwoch, 12. Juli 2023
Letzte Änderung: 21. Januar 2024
Dass wir derzeit auf Wolke 7 schweben, sollte mittlerweile bekannt sein. Das zeigte auch einmal mehr die diesjährige Orchesterfahrt. Mit insgesamt 40 Musikern bereiste das Blasorchester Salinia am Wochenende vom 7. Juli bis zum 9. Juli die Ostseeinsel Fehmarn. Erster Stopp war der Hafen von Burg. Nach einer ausgedehnten Kutterfahrt und dem Besuch des U-Bootmuseums, wobei einige auch schon den Südstrand von Burg abgecheckt haben, ging es für den Reisebus in Richtung Jugendherberge, um die Betten zu beziehen. Die musikalische Leitung machte sich aber schonmal auf, um die erste Konzertlocation zu begutachten und in Ruhe aufzubauen. Denn neben den vielfältigen Freizeitangeboten standen auch drei Konzerte auf dem Programm. Das Erste war dann auch ganz nach dem Geschmack des Blasorchesters.
Die Knust Braumanufaktur ist eine Craftbier Brauerei auf der Insel Fehmarn.
„Fehmarn ist unsere Heimat – KNUST der Geschmack unserer Insel.“ (Kerstin, Craft-Bäuerin)
Craftbier Brauereien sind kleine Brauereien, welche die Braukunst handwerklich und nicht großindustriell betreiben. Das Handwerk merkt man dem Knustbier auch an. Mit jedem Schluck schmeckt man die Liebe zum Bier. Was liegt also näher als ein Konzert von Salinia in der Knust Braumanufaktur? Denn bei Salinia hört man in jedem Ton die Liebe zur Musik, und wir wissen auch ein gutes Bier zu schätzen.
Das Konzert fand nicht in Uniform, sondern in eigens für die Fahrt angefertigten schwarzen Salinia Shirts. Die hätte es aber gar nicht gebraucht, denn schon kurz nach der Ankunft waren wir komplett Schwarz durch die Unmengen an Gewitterfliegen, die sich unter der Eiche besonders gerne aufgehalten haben. Unbeirrt der kleinen, fiesen Insekten spielten wir ein solides Konzert und legten den Grundstein für den Höhepunkt am Sonntag. Unser Fanclub fand unser Konzert mehr als solide und tätowierte sich spontan den Schriftzug Salinia4ever auf die unmöglichsten Körperstellen. Bevor wir aber den gemütlichen Teil des Abends einläuten konnten, hatten wir noch logistische Aufgaben: Instrumente und Zubehör für 40 Musiker mussten wieder in Anhänger und Zugmaschine Ceti verstaut werden. Keine leichte Aufgabe, die unsere Anhänger-Tetris-Queen Jana aber bravourös gemeistert hat.
Nach Unmengen an Bratwurst und leckerem Knustbier ging es dann auf zur Jugendherberge wo unser Xylophonist schon auf uns wartete. Ole war leider studientechnisch noch verhindert, ließ es sich aber nicht nehmen den Rest des Wochenendes mit uns zu verbringen. Das nennen wir Einsatz. Er sorgte auch noch für etwas Proviant, denn von ein paar Bratwürsten allein wird der Standard-Saliniamusiker, außerhalb der Schützenfestsaison, nicht satt. Es gibt auf Fehmarn auch nur einen Ort um den Abend mit Laugenbrezel, Bier und einem kühlen Fritz-Ballentines-Gemisch zu beenden. Der Südstrand von Burg mit seinen markanten drei Getreidesilo-Hotels. Der hat jetzt den Beinamen Lola Montez, denn einmal gesehen, zieht einen dieser Strand in den Abendstunden unmittelbar in seinen Bann. Kein Wunder, dass sich viele die Gelegenheit nicht nehmen ließen, um den Abend mit einer Runde Nachtbaden zu bereichern. Man beachte das h im Wort. Ob auch ein k dabei war entzieht sich, aufgrund einer akuten Interimsdemenz, meiner Kenntnis. In jedem Fall haben wir die vorgeschriebene Schrittleistung bei weitem überschritten und sind nach ausgiebigem Genuss des Zähneputzliedes auch alle - mehr oder weniger - brav ins Bettchen gegangen.
Frühstück ist in der Jugendherberge generell nicht das größte Highlight des Tages, doch überraschenderweise war es in dieser Jugendherberge sehr gut, vielfältig und reichhaltig. Bevor wir uns aber auf den Marktplatz von Oldenburg in Holstein grillen ließen, besuchten wir noch die mannigfaltigen Kultur- und Freizeitmöglichkeiten von Burg: Galileo Wissenswelt, Schmetterlingspark und Fußballgolf. Allerdings nicht alles hintereinander, sondern jeder konnte für sich entscheiden, worauf er mehr Lust hat. Der Aufbau in Oldenburg i. H. erwies sich als kleine Herausforderung, da "Kitt" himself anwesend war und natürlich alle Blicke und Fotoapparate auf sich zog. Unverständlich, denn hinter der Bühne stand der Ceti mit einem überdimensional großen Vodafone Anhänger der Firma Fernseh Hartung.
Das Konzert in Oldenburg i. H. war nur für eine Stunde angesetzt, das war auch gut so, denn die Sonne mergelte die Musiker sicht- und hörbar aus. Dennoch kann man es als gelungen bezeichnen, denn es gibt tatsächlich eine Auftrittsanfrage aus Oldenburg i. H. Ich konnte nur Teile des Gespräches mitverfolgen, aber da fiel unter anderem der Satz, seid ihr alle so jung oder habt ihr auch ein paar ältere dabei. Pssst, wir sind gar nicht jung, wir sehen nur so aus, Musik hält halt jung. Im Endeffekt waren aber alle froh der unerbittlichen Sonne zu entkommen und verbrachten den Rest der Zeit in Oldenburg lieber im Schatten. Der nachfolgende Chor konnte sich zwar auf der Bühne platzieren, aber auch denen war die Hitze eindeutig anzusehen.
Wir kosteten die Vorzüge von Oldenburg i.H. in allen Zügen aus und deckten uns im hiesigen Edeka Markt mit allem nötigen für den anstehenden Grillabend ein. Die Vegetarier brauchten noch alternatives Grillgut und das ein oder andere Getränk musste noch besorgt werden. Eiswürfel für die (bald schon) traditionelle Lynchberg Lemonade musste auch noch besorgt werden, damit unser Neuzugang Greta auch eingeweiht werden konnte. Nächste Anschaffung wird definitiv eine tragbare Akku-Kühlbox. Während die Jugendlichen und Junggebliebenen sich nach dem Grillen am Strand tummelten blieben die älteren lieber an der Jugendherberge sitzen. Zwischenzeitlich mussten wir auch noch einen Musiker nach Puttgarden bringen, denn der liebe Jonah hatte noch eine Kreuzfahrt auf der Aida vor sich. Ein Unding, dass der Kapitän sich partout nicht dazu überreden lassen wollte, einen Tag später loszuschippern. Da ich Jonah zum Flixbus gebracht habe sind mir natürlich die tollsten Sachen am Strand entgangen und als ich wieder ankam wollten alle schon wieder los. Toll. Es gab aber auch noch einen Geburtstag zu feiern, unser zweiter Trompeter Marlon wurde 25. und auch wenn das Geburtstagskind selbst nicht ganz so lange durchgehalten hat, ging die Party dennoch bis spät in die Nacht. Hier wurden dann die unglaublichsten Programmvorschläge unterbreitet. Marianne Rosenberg, Top Gun und Herbert Grönemeyer, um nur ein paar zu nennen. Gut da schläft die musikalische Leitung nochmal drüber.
Der Sonntagmorgen war dementsprechend schwer. Klar, man hat schon schlimmeres überstanden, aber irgendwie kommt bei so einer Fahrt noch ein Schuss Wehmut hinzu. Denn Sonntag heißt ja auch Ende aus Micky Maus, das ist umso bedauerlicher, wenn es sich um so eine ausgesprochen schöne Fahrt handelt. Vorher stand aber noch der Höhepunkt der Fahrt auf dem Programm, das Konzert auf der Meerbühne in Großenbrode, und das hatte es in sich. Also so richtig.
Ich bin nun schon seit über 40 Jahren in diesem Verein und habe schon viele Highlights mitgemacht. Unter anderem auch ein Konzert auf dem Arkansas River auf der Floating River Stage in Tulsa. Aber Großenbrode hat alles getoppt. Eine einmalige Bühne mit einer einmaligen Kulisse, vor einem einmaligen Publikum mit einem einmaligen Orchester. Hier hat sich gezeigt was Salinia kann, ich denke, das ist auch jedem Musiker jetzt bewusst. Sonst ist es eigentlich die musikalische Leitung, die nach den Konzerten auf die musikalische Leistung angesprochen wird. Hier wurden aber auch die Musiker im Nachfeld angesprochen und gelobt. Einige sind uns sogar vom Knust Konzert her nachgereist. Auch für mich alten Hasen war das ein absolutes Highlight das schwer zu toppen ist.
Die Fahrt hat das Orchester wieder einmal etwas weitergebracht, musikalisch gewachsen, im Zusammenhalt gestärkt und alte Weggefährten für 3 Tage nahtlos integriert und herzlichst im Orchesterbild aufgenommen. Auf Reif für die Insel folgt Reif von der Insel. Danke an die Reiseleitung für die immense Arbeit im Vorfeld und vielen Dank an die Veranstalter für die Möglichkeit unser Programm Wolke 7 zu Gehör zu bringen.
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